
Jule Lotte Bröcker (*1992) macht freischaffend Theater mit/und/ohne Figur. Ihr Studium, BA Figurentheater an der HMDK Stuttgart, schloss sie 2020 ab. Fasziniert von der Komik durch Rhythmus animiert sie Material und sich selbst. Direkt, poetisch und flapsig befragt sie die Praxis des Beeindruckens und sucht nach einer komplex kommunikativen und absurd einfachen Ästhetik. Regelmäßig konzipiert sie auch Arbeiten für junges Publikum, beispielsweise eine Klimaforschungsexpedition als Objekttheater: Einmal Nordpol und zurück. Ihr Fokus liegt oft auf Masken und Objekten – z. B. auf einem Kühlschrank für das Clowns- und Objekttheater “Im Kühlschrank brennt noch Licht” oder auf mit Kindern gebauten Klangmaschinen (“machin:es sonores”), die in einem französischen Dorf deren Geschichten erzählen. Sie beschäftigte sich zuletzt schreibend und konzipierend mit der Wahrnehmung und Bedeutung der mythischen Figur Kassandra; gemeinsam mit dem Team aus Komposition, Instrumenten und Schreibpartnerin feierte das Projekt unter dem Titel “Kassandra · choose the truth” Mitte Oktober ‘24 Premiere. Als nächstes steht ein trocken-clowneskes Sprech- und Figuren-Stück mit dem Titel “Ganz einfach” an, eine bitterkomische Auseinandersetzung mit der Absurdität von Arbeit. Kommendes Früjahr premiert außerdem ein experimentalmusikalisches Objekttheaterstück, in dem Kommunikationssysteme zwischen Lebewesen wie Pilzen sichtbar bzw. hörbar werden: “Wir glauben, es gibt sie nicht, weil wir sie nicht sehen, doch sie sind da”.