*Premierentitel:
HA HA HA. Wie Eulenspiegel die Stuttgarter*innen foppte und andere Geschichten
Lachen ist das Schönste auf der Welt, oder? Ja, das fand Till Eulenspiegel auch. Der hat mit allen gelacht, egal ob Bauer oder Königin. Oder naja, eigentlich hat er über alle gelacht. Er hat, eigentlich, alle nacheinander ausgelacht. Ist rumgezogen, hat sich einen gesucht, den er foppen konnte und bevor der ihn dann schnappen konnte – schwupps, war er wieder weg.
Die Arbeit ist eine Bachelorproduktion im Studiengang Figurentheater der HMDK Stuttgart, mit
Masken- und Figurenspiel (Jule Lotte Bröcker) und Perkussion (Jonathan Bröcker). Wir wollen dem Publikum (vor allem den Kindern) das Lachen entlocken, mit ihnen alte Geschichten neu erfinden, und allen etwas Narr mit auf den Weg geben, ein offenes direktes Theater zu schaffen. Dabei steigt die Figurenspielerin in die Narrenfiguren hinein, der Schlagzeuger schafft die Klangwelt, und beide bleiben gleichzeitig Figuren, die, wenn die Narren in den Geschichten die Nerven verlieren und sich zeigt, wie fies sie sein können, für das Publikum als Ankerpersonen fungieren.
Von einigen der 96 mittelalterlichen Eulenspiegel-Historien ausgehend das Thema das Lachens zu erarbeiten – was die Themen, die Essenzen, die Tricks der Geschichten sind, über die wir immer noch lachen können – ist für uns sehr spannend. Wir wollen das Gefühl erzeugen, dass wir gemeinsam mit den Zuschauer.innen in dem Moment der Aufführung die Geschichten erleben, sie für uns neu erfinden; diese Momenthaftigkeit reizt mich als Spielerin, wie im Clowning, besonders. Die ambivalente Figur des Narren, immer balancierend zwischen der lustigen, leichten Heiterkeit und der zynischen Boshaftigkeit, ist für mich als Figurenspielerin sehr reizvoll, da es mich vor die Aufgabe stellt exakt an den Nuancen der Figur zu arbeiten und sie mit unterschiedlichem Material explizit darzustellen.
Auszug aus der BA-Konzeption, August 2020
Auf der Bühne spannt sich eine Seilwelt. Alles, was auf den Seilen schaukelt, was am Seil hängt, auf dem Seil bleibt, kann etwas erzählen, jedes Objekt wird zu einer von Tills Lebensgeschichten. Und welche Objekte zu Wort kommen? Das entscheidet das Publikum. Alles kann zum Lachen gebracht werden, zum Weinen, zum Tanzen, zum Wanken, zum Fallen. Alles ist eigentlich wie im Seiltanz: wir versuchen und wir wagen etwas, und hoffentlich fallen wir nicht runter…
Konzept, Spiel: Jule Lotte Bröcker
Konzept, Regie: Tanja Wehling
Musik: Jonathan Bröcker
Bühnenmusiker: Augustin Lipp
Auge auf die Puppentechnik: Léa Duchmann
Supervision: Florian Feisel